Aufgabe 7

Aufgabe: "Pavel"

Innerer Monolog

Jeden Tag hier als Kellner zu arbeiten, obwohl ich Besseres kann. Ich bin hochangesehener Arzt, war ich zu minderst und kein billiger Kellner. Nur weil ich eine andere Religion besitze. Ich hasse diesen Oberleutnant Kotler. Dreckig soll ich sein? Dreckig sollen alle Juden sein? Er beleidigt uns und ich kann nichts dagegen tun und bin machtlos. Am liebsten würde ich alle Nazis auf einem Schlag umbringen, um mich so zu rächen und um alle weiteren Juden zu schützen, meine Familie.
Wie lang habe ich meine Frau, Maria, mein geliebter Sohn, Elias und meine Eltern nicht gesehen? Bestimmt ist es schon fünf Jahre her. Elias ist sicher ein junger Mann geworden. Wie groß er wohl jetzt ist. Jeden Tag schmerzt mein Herz, dass ich ihn nicht sehen, in meinen Armen halten und für ihn ein Vater sein kann. Ich habe als Vater versagt und jetzt ist er vielleicht schon tot und ich bin hier und bereite Essen für die Verantwortlichen vor.
Bruno erinnert mich auch ein bisschen an meinen Elias. Er wollte auch immer schaukeln und hat sich ebenfalls verletzt, deshalb habe ich ihn auch immer verarztet und bandagiert. Das waren noch schöne Zeiten ohne Unterdrückung und Hass.
Zu ihm zu gehen, um ihm zu helfen, war schon riskant. Was wenn ich jemand mich gesehen hat, den Kommandanten-Sohn zu berühren? Nein, das glaub ich nicht, sonst wäre schon längst abgeknallt und mausetot.
Seine Mutter, die bislang gnädigste und am Weiten die netteste Frau hier. Zum Glück wird sie nichts ihrem Mann erzählen. Ich stehe tief in ihrer Schuld und hoffe. Ich konnte mich bei ihr nicht einmal bedanken. Ich hoffe, dass ich die Gelegenheit bekomme, um mich zu revanchieren.




















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